Förderpreis 2015
Share and Shift Parking
DI Philipp Stöger
Förderpreis 2015
DI Philipp Stöger
Philipp Stöger befasste sich in seiner Arbeit „Share and Shift Parking“ mit der Entwicklung eines Modells zum Teilen (Share) und Verlagern (Shift) von Stellplätzen, welches zu einer Umverlagerung von Stellplätzen vom überlasteten öffentlichen Straßenraum in den untergenutzten privaten Raum führen könnte.
Seine Motivation für die Entwicklung eines solchen Modells bestand aufgrund der derzeitigen Situation im dicht bebauten städtischen Raum von Wien. So steht dem ruhenden Verkehr im öffentlichen Straßenraum eine große Fläche (ca. 8,4 km² für Autos mit Wiener Kennzeichen) innerhalb der Stadt Wien zur Verfügung. Gleichzeitig besteht in privaten Garagenanlagen ein teils hoher Leerstand (bis zu 70%). Personen, welche über untergenutzte Stellplätze im privaten Bereich verfügen, könnten diese über das entwickelte Modell „sharen“. Personen, die mit dem Auto in der Stadt unterwegs sind und einen Parkplatz suchen, wäre es möglich, mit Hilfe einer Smartphone-Applikation auf diese Stellplätze zuzugreifen und sie kurzfristig zu nutzen (Entfall des Parkplatzsuchverkehrs, gesicherter Stellplatz, preiswert).
Durch die Entwicklung eines technischen Lösungsansatzes können auch gesicherte private Parkierungsanlagen (mit Garagentor oder Schranken) genutzt werden. So würde bei einer Umverlagerung die gleiche Anzahl an Stellplätzen, die im privaten Raum zugänglich gemacht wird, im öffentlichen Straßenraum frei für eine andere Form der Nutzung und könnte in vielfältiger Art und Weise umgestaltet werden.
In einer Modellanalyse untersuchte er ein Teilgebiet des achten Wiener Gemeindebezirks auf vorhandene, mit Funksendern ausgerüstete private Garagen. Er kommt zu dem Schluss, dass im achten Bezirk 400 Garagenstellplätze nutzbar gemacht werden könnten. Für die Innenbezirke 1 bis 9 beläuft sich die Vergleichszahl auf insgesamt 10.000 und für die Bezirke 12,14,15,16,17 und 20 auf 8.800 zusätzliche Stellplätze.
Die Hürden für „Share and Shift Parking“: Um das Modell in die Praxis umzusetzen, müssten hunderte private Stellplatzeigentümer überzeugt und die technischen und rechtlichen Voraussetzungen für die Mehrfachnutzung ihrer Stellplätze geschaffen werden.